Interne Nutzung von KI
Eine aktuelle Studie des IMC Krems kommt zu dem Schluss, dass die Mehrheit aller Büroangestellten künstliche Intelligenz (KI) nutzt, ohne dass der Chef oder die Chefin Bescheid weiß. Für Unternehmen birgt das Risiken, Angestellte bräuchten unterdessen mehr Begleitung, heißt es.
Für die Studie wurden 274 Büroangestellte vom IMC Krems befragt. 65 Prozent gaben an, KI ohne Wissen ihres Arbeitgebers oder ihrer Arbeitgeberin zu verwenden. Jeder oder jede Zweite gab darüber hinaus an, Ergebnisse der KI nicht oder nicht immer inhaltlich zu prüfen. Demnach geraten zunehmend Arbeitsergebnisse in Unternehmen in Umlauf, die nicht auf ihre Richtigkeit geprüft wurden.
Etwas geringer ist der Anteil jener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die vertrauliche Daten aus dem Arbeitskontext mit öffentlichen KI-Plattformen teilen. Hier lag der Anteil bei 34 Prozent. Besonders überrascht zeigten sich die Autorinnen und Autoren der Studie über die relative Wirkungslosigkeit von KI-Unternehmensrichtlinien: Hier gaben 50 Prozent an, eine entsprechende Vorgabe zur Nutzung von KI einfach zu ignorieren. „Das heißt, Unternehmen müssen wesentlich größere Anstrengungen unternehmen, um die KI-Nutzung in geordnete Bahnen zu lenken“, so die Fachhochschule in einer Aussendung.
Verbote wirkungslos
Ein Verbot von KI am Arbeitsplatz sei wirkungslos, heißt es von Expertinnen und Experten, die die Studie begleiteten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden sie trotzdem nutzen. „Viele KMU, insbesondere Kleinstunternehmen, unterschätzen die Dynamik, mit der KI den Arbeitsalltag verändert“, sagte etwa Wirtschaftsforscher Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft. Statt auf Verbote müssten Unternehmen zunehmend auf Orientierung, Begleitung und Weiterbildung setzen, die zu einem Wettbewerbsvorteil führen könnten, so Voithofer.
Gemeinsam mit einem Expertenrat will das IMC Krems in einer Folgestudie Produktivitätssteigerungen durch KI untersuchen. Der Fokus liegt auf Klein- und Mittelunternehmen (KMU) aus Österreich. Interessierte Unternehmen können bei der vom Land geförderten Studie mitwirken und erhalten auf diesem Weg niederschwellige Unterstützung für den KI-Ausbau am Arbeitsplatz.